Individuelle Fehler entscheiden Hessenderby

2.800 Zuschauer sehen einen 3:0-Erfolg des heimischen KSV Hessen Kassel gegen den TSV Steinbach. In einem Hessenderby ohne viele sportliche Höhepunkte setzte sich am Ende die leidenschaftlich kämpfende Heimelf auch deshalb durch, weil die Gäste in den entscheidenden Situationen patzten. So gingen den ersten beiden Treffern individuelle Fehler voraus. Das dritte Tor entsprang einem Foulspiel im Strafraum und dem daraus resultierenden Elfmeter in der Schlussminute.

Im ersten Abschnitt hätte der TSV Steinbach durch Fatjon Celani in Führung gehen können, aber der Stürmer brachte gleich in zwei Situationen nicht genug Druck hinter den Ball. Hessen Kassel kämpfte sich in die Partie und hatte durch Steven Rakk eine gefährliche Torannäherung. Der Nr. 16 versprang der Ball aber im Strafraum und Frederic Löhe hatte keine Probleme.

Mit ihren lautstarken Fans im Rücken fightete Kassel leidenschaftlich, überspannte den Bogen aber zeitweise. Ingmar Merle hätte nach zwei überharten Grätschen von hinten an der Mittellinie zumindest mit der Ampelkarte vom Feld gehört. Schiedsrichter Martin Petersen bewertete beide Aktionen, obwohl gänzlich gleich, vollkommen unterschiedlich und beließ Merle mit Gelb verwarnt auf dem Spielfeld. Der Kasselaner bedankte sich mit dem Assist zur 1:0-Führung von Sebastian Szimayer in der 70. Minute. Steinbach hätte durchaus für eine spannende Schlussphase sorgen können, aber Nikola Trkulja und Sascha Marquet konnten den Ausgleich bei einer Doppelchance in der 83. Minute nicht erzielen. Wie beim ersten Gegentor leistete sich der TSV auch vor dem zweiten Treffer einen Fehler und so konnte Marco Dawid den Spielzug auf den Weg bringen, den Adrian Bravo-Sanchez anschließend über die Torlinie drückte. 60 Sekunden später pfiff Schiedsrichter Petersen den Anschlusstreffer von Nikola Trkulja zurück. In der Nachspielzeit verwandelte der eingewechselte Lucas Albrecht noch einen Strafstoß zum Endstand von 3:0.

TSV-Trainer Matthias Mink zog anschließend folgendes Fazit: „Wir haben eine ordentliche erste Hälfte gespielt, auch wenn wir in der Offensive leider einige falsche Entscheidungen getroffen haben. Nach der Pause hat Kassel dann mehr Zweikampfhärte und Aggressivität gezeigt und auch in der Höhe am Ende verdient gewonnen.“

KSV Hessen Kassel – TSV Steinbach 3:0 (1:0)

Tore: 1:0 (70.) Sebastian Szimayer, 2:0 (86.) Adrian Bravo-Sanchez, 3:0 (90+3. FE) Lucas Albrecht.

Kassel: Hartmann – Schmik, Evljuskin, Künzel, Korb – Merle (80. Naijer), Schwechel (46. Albrecht), Brill, Rakk (66. Dawid), Bravo-Sanchez – Szimayer.

Steinbach: Löhe – Kunert, Herzig, Reith (80. Welker), Strujic – Tim Müller, Trkulja – Maurice Müller, Heister (65. Cvijetkovic) – Candan, Celani (46. Marquet).

SR: Martin Petersen (Stuttgart) – Zuschauer: 2.800.

Bild © Björn Franz.

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